Die Waldbrände am Altkönig und Fuchstanz und die bereits jetzt schon große Trockenheit zeigen, dass der Wald nach wie vor großer Aufmerksamkeit bedarf. Für viele Menschen in der Region ist der Wald nicht nur Erholungsgebiet, sondern steht für den Charakter des Hochtaunus und ist Teil der Identität seiner Bewohnerinnen und Bewohner. Umso wichtiger ist es deshalb, dass sich auch die Gemeindeverwaltungen und -vertretungen besonders um den Wald kümmern. Bündnis 90/Die Grünen hatten schon sehr früh die Einsetzung einer Waldkommission gefordert, in der die zukünftige Ausrichtung der ökologischen Bewirtschaftung des Glashüttener Waldes mit allen Beteiligten besprochen werden sollte. Diese wurde auch auf Betreiben der Grünen im Juni 2021 eingesetzt und nahm ihre Arbeit in mehreren Sitzungen auf.
Hintergrund war u.a., dass es immer wieder auch Unzufriedenheiten mit der Arbeit, Berichtslegung und Kommunikation von Hessenforst gab. So sollte beispielsweise auch unterjährig über Planung und Umsetzung von Forstarbeiten berichtet werden, außerdem sollten die Berichte nicht nur reine betriebswirtschaftliche Kennzahlen enthalten, sondern auch die Herausforderungen und Planungen allgemeinverständlich dargestellt werden. Letztlich stand auch die Frage im Raum, sich von Hessenforst zu trennen und z.B. über eine Kooperation mit Waldems oder eine Eigenbeförsterung das Heft der Waldbewirtschaftung selber in die Hand zu nehmen. Im Zuge der Arbeit der Waldkommission und nach intensiven Gesprächen mit Verwaltung, Naturschützenden, Hessenforst und Expertinnen und Experten stellte sich dabei heraus, dass z.B. eine Eigenbeförsterung des vergleichsweise kleinen gemeindeeigenen Waldbesitzes (51 ha) oder eine Kooperation mit Waldems aufgrund fehlender Infrastruktur und finanziell derzeit noch nicht möglich erschien. Stattdessen wurde Ende letzten Jahres empfohlen, weiterhin Hessenforst mit der Beförsterung des Glashüttener Waldes zu beauftragen.
„Als Grüne hätten wir uns den langfristigen Schritt zur Eigenbeförsterung gewünscht”, kommentiert Isabell Schmunk, Vertreterin von Bündnis 90 / Die Grünen in der Waldkommission. „Jetzt gilt es die Zusammenarbeit mit Hessenforst so gestalten, dass wir eine nachhaltigere Richtung in der Beförsterung unseres Gemeindewaldes einschlagen.”
Deshalb müsse sich in Zukunft die Gemeinde stärker in die Arbeit mit Hessenforst einschalten. Aus diesem Grund fordern die Grünen die Einsetzung einer Lenkungsgruppe, die seitens der Gemeinde die Zusammenarbeit mit Hessenforst koordiniert und steuert. Konkret soll diese Lenkungsgruppe
Nach den Vorschlägen der Grünen sollte diese Lenkungsgruppe zusammengesetzt sein aus jeweils einem oder einer Gemeindevertreter*in aus jedem der Ortsteile, Vertreter*innen des Gemeindevorstands, der Verwaltung und Expert*innen von außerhalb.
Die Lenkungsgruppe würde damit als erster Ansprechpartner gegenüber Hessenforst fungieren. Sie ermögliche u.a. durch regelmäßigen Austausch mit Hessenforst, quartalsweisen Waldbegehungen und Begutachtungen ein kontinuierliches Monitoring der Arbeiten im Wald, wie z.B. die Erfassung der mit Hessenforst abgesprochenen Leistungen, die Überprüfung der ordnungsgemäß durchgeführten Arbeiten von Hessenforst und das Nachhalten von angekündigten Leistungen. Dazu solle sie gemeinsam mit Hessenforst die von der Waldkommission erarbeiteten Ziele, Meilensteine und meßbaren Parameter für eine nachhaltige und ökologische Bewirtschaftung des Waldes umsetzen.
Dietmar Saljé, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Glashüttener Gemeindevertretung, sieht den Vorteil einer solchen Lenkungsgruppe: „Sie schließt auf der operativen Ebene die Lücke, denn damit werden die (halb)jährlichen Berichte von Hessenforst unmittelbar transparent an den durchgeführten, angekündigten und erbrachten Leistungen gespiegelt“.
Darüber hinaus habe ein solches Gremium den Vorteil, die anfallenden Abstimmungs- und Koordinierungsarbeiten auf mehrere Schultern zu verteilen, kompetenter gegenüber Hessenforst aufzutreten und die Interessen der Bürgerinnen und Bürger nachhaltiger zu vertreten sowie vor allem Entwicklungen und Entscheidungen in Bezug auf Wald und Forst in der Öffentlichkeit zu vermitteln.
„Am Ende profitieren beide Seiten davon: Hessenforst bekommt in einer solchen Gruppe einen festen Ansprechpartner, die Gemeindeverwaltung wird entlastet und die Interessen der Gemeinde können durch eine engere Zusammenarbeit besser durchgesetzt werden“ sagt Dr. Christian Holst, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen.
Ch. Holst Glashütten, 20.6.2023 Hier geht es nochmal zur PM Lenkungsgruppe Hessenforst als PDF